30.03.2019 - Stadthalle
Neue Stadthallen-Studie macht Hoffnung
Eine Konzentration auf Musikveranstaltungen aller Art empfiehlt die am Freitag vorgestellte überarbeitete Stadthallen-Studie des Büros Drees & Sommer. In der inhaltlichen Fokussierung sieht Motor-Vorstand Axel Krüger einen Qualitätssprung und eine ernsthafte Chance, die Stadthalle zu einem Baustein der Regionalentwicklung werden zu lassen. Krüger ist berufener Bürger im Stadthallenausschuss und kandidiert für den Stadtrat auf der „Freien Liste Motor Görlitz“.
Die Stadthalle sei laut Drees & Sommer einst als Konzertsaal mit „hochqualitativer Primärakustik“ gebaut worden, darauf solle man sich wieder besinnen. 60 klassische und 100 sogenannte Cross-Over-Konzerte von Rock und Pop über Jazz und Country bis Schlager stellen sich die Planer im Maximum vor. Das wären 60 Prozent der Gesamtnutzung. Daneben weiterhin Messen, Tagungen, stadtgesellschaftliche und sonstige kulturelle Veranstaltungen.
Der neißeseitige Neubau unmittelbar vor dem historischen Gebäude soll an anderer Stelle entstehen. „Die Verschiebung Richtung Stadthallengarten lässt das Ensemble sehr viel luftiger wirken und entschärft die Blickachsenstörung von polnischer Seite“, so Krüger.
Die Studie geht von einer Anziehungskraft hochwertiger Musikereignisse in einem Umkreis bis zu maximal 100 Kilometer aus und sieht ein Besucherpotential zwischen 700.000 und 1,25 Millionen Menschen. „Wir sprechen hier von einer völlig neuen Dimension“, so Krüger, Er hofft, dass ohne Zeitverlust die Wirtschaftlichkeitsberechnung in Auftrag gegeben wird. „Wenn diese Zahlen auf dem Tisch liegen, muss eine neue Diskussion geführt werden. Motor Görlitz bleibt bei seiner Auffassung, dass die Stadt mit der Betreibung finanziell überfordert wäre. Die Fokussierung auf die seltene Kombination aus Kulturdenkmal für über 1200 Besucher und exzellenter Akustik sind gute Argumente, um Bund und Land mit ins Boot zu holen.“
Als nicht hinzunehmende Entgleisung bezeichnete Axel Krüger den in der Veranstaltung lautstark vorgebrachten Vorwurf von Stadtrat Thomas Leder (CDU), die veränderte Studie sei ein „Sabotageakt der Verwaltung“. „Einen eingeschlagenen Weg nicht überdenken und korrigieren zu dürfen, ist verantwortungslos. Die infantile Reaktion von Herrn Leder ist ein trauriges Zeugnis politischer Unkultur“, so Krüger.