08.05.2019 - Wirtschaft

Siemens trennt sich von Energiesparte - Was bedeutet das für Görlitz?

Stefan Hoffmann Stefan Hoffmann

Diese Meldung sorgte natürlich in Görlitz für Aufregung: Der Aufsichtsrat von Siemens hat eine weitere Aufspaltung des Siemens-Konzerns beschlossen. Das Energiegeschäft soll ausgegliedert und an die Börse gebracht werden. Was bedeutet das nun für den Standort Görlitz und die Dampfturbinen-Produktion? War der gemeinsame Kampf der Görlitzer für den Erhalt am Ende doch umsonst?
 
Dazu erklärt Stadtratskandidat Enrico Merker (Freie Liste Motor Görlitz), der selbst zwanzig Jahre für Siemens tätig war: „Der Rückzug kommt etwas überraschend, da es zunächst hieß, dass 2020 auf die Zahlen der Energiesparte geschaut werde. Nun zieht Siemens vorzeitig die Reißleine. Einmal mehr steckt der Standort Görlitz mit seinen profitablen Industrie-Dampfturbinen mit im Dilemma. Damit die Spekulationen nicht wieder ins Kraut schießen und der Standort aufgrund der Unsicherheit weitere Fachleute verliert, brauchen wir ein verbindliches Zukunftsprogramm und ein Bekenntnis zum Produktionsort Görlitz. Zukunftsaufgaben gibt es genügend, wie die Entwicklung CO2-neutraler Industrieprozesse. Auf kommunaler Ebene kann die Politik im Augenblick nichts anderes leisten, als für Einigkeit aller Akteure zu sorgen und ein parteipolitisches Ausnutzen dieser Situation zu verhindern. Auf Landes- und besonders auch auf Bundesebene braucht Görlitz nun Fürsprecher, die den Standort absichern, auch wenn Siemens von Bord geht. Hier kann die Politik beweisen, wie ernst sie es mit dem Strukturwandel in der Lausitz meint.“

 

Foto: Protest für den Erhalt des Siemens-Standortes Görlitz 2017 (Paul Glaser)

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