17.12.2019 - Engagement

Für 17 Tage Transparenz

Wer darf bei der caritativen Kochaktion „17 Tage! 17 Essen! 17 Uhr!“ auf dem Schlesischen Christkindelmarkt mitmachen und wer nicht? Darüber wird aktuell in Görlitz debattiert. In einem Interview mit der Sächsischen Zeitung hat Motor-Vorstand Axel Krüger für mehr Transparenz geworben.
 
Krüger hatte im Jahr 2014 die Aktion „Görlitzer kochen für Görlitzer und ihre Gäste“ initiiert. Damals noch nicht direkt auf dem Markt, sondern in der Gaststätte Altstadtkrone. Eigentlich war nur ein Essen geplant. Daraus wurden 14 Abende. An genau so vielen Tagen war der Christkindelmarkt damals geöffnet. Daraus wurde ab 2015 dann „17 Tage! 17 Essen! 17 Uhr!“ unter Trägerschaft des Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec (FVKS) und der Kulturservicegesellschaft, die den Christkindelmarkt organisiert. Das fand Axel Krüger von Beginn an gut: „Was gibt es denn Schöneres, als nach einem erfolgreichen Pilotprojekt den Kochtopf an einen rührigen Verein und Veranstaltungsprofis weiterzugeben? Nur so war es möglich, dass sich diese schöne Aktion weiterentwickeln konnte.“
 
Mittlerweile übersteigt die Nachfrage bei weitem die Möglichkeiten. Für die 17 Tage bewarben sich 42 Kochteams mit jeweils einem wohltätigen Zweck. Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung wurde öffentlich bekannt, dass es keine Jury oder ähnliches gibt, die eine Auswahl vornimmt. Stattdessen liegt die Last der Entscheidung allein auf den Schultern der Vorstände des FVKS, Dr. Matthias Krick und Gerd Weise. Letzterer ist außerdem Art Director in der Kulturservicegesellschaft. Das birgt natürlich die Gefahr, dass Gerüchte entstehen. Warum die und nicht wir? Warum werden einige Einrichtungen mehrfach mit Spenden bedacht? Um die wohltätige Mitmachaktion nicht wegen solcher Spekulationen zu gefährden, schlägt Axel Krüger im SZ-Interview vor: „Wir müssen künftig zu mehr Transparenz kommen. Nach welchen Kriterien entschieden wird, könnte offener gestaltet sein. Vielleicht entscheidet auch das Los? In jedem Fall sollte es nicht hinter verschlossenen Türen entschieden werden.“
 
Motor Görlitz darf am 22. Dezember bereits zum zweiten Mal kochen. Nachdem es im letzten Jahr um Spenden für die Freiwillige Feuerwehr ging, kommt diesmal der Erlös der ISG Hagenwerder zugute. Schon aus diesem Grund liegt Motor die Aktion „17 Tage! 17 Essen! 17 Uhr!“ am Herzen. „Wir sind optimistisch, dass es zum Jahresbeginn 2020 eine Runde mit dem FVKS und dem städtischen Kulturservice gibt, bei der viele engagierte Görlitzer gemeinsam darüber nachdenken, wie man die Aktion zukünftig gestaltet“, so Krüger. Das wäre sicherlich auch im Sinne der Fördermittelgeber, die auf der Webseite des FVKS benannt sind. Demnach wird „17 Tage! 17 Essen! 17 Uhr!“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und über das sächsische Programm „Partnerschaft für Demokratie“ unterstützt.   
 
Das Interview mit Axel Krüger in der Sächsischen Zeitung (Abo-Beitrag).
 

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