18.01.2020 - Stadtentwicklung

Görlitz einen Platz im Zukunftszug reservieren

Das Kommunalpolitische Netzwerk Motor Görlitz bewertet die vorgestellten Zukunftsprojekte beim Neujahrsempfang von OB Octavian Ursu positiv. Axel Krüger, Kommunikationsexperte und Vorstandsmitglied bei Motor: „Dieser Abend in der nagelneuen Sporthalle an der Jägerkaserne hat Lust auf Zukunft gemacht. Octavian Ursu entschied sich gegen eine Neujahrsrede und für die Präsentation von Zukunftsprojekten. Damit legte er konkrete Ideen vor, an denen er sich messen lassen wird. Das spricht für Mut. Gleichzeitig bewies sein Auftritt, dass er kein Einzelkämpfer als OB sein wird. Ursu ist Mannschaftsspieler, holt Leute zusammen, kann moderieren und ist sich nicht zu schade, für andere das Mikro zu halten. Diese uneitle Freude am Kooperieren ist gut für das Klima an der Neiße.“
  
Das Kommunalpolitische Netzwerk Motor Görlitz wünscht sich nun, dass die benannten Projekte auf Umsetzung abgeklopft werden. Ob etwa das Vorhaben einer Tiefgarage am Wilhelmsplatz wieder angegangen wird, sollte in einem modernen Mobilitäts- und Verkehrskonzept untersucht werden. „Wir brauchen eine Gesamtbetrachtung der Verkehrsströme und Lösungen für unser gemeinsames Ziel, die Innenstadt vom Autoverkehr zu entlasten. Dazu gehört auch die Frage weiterer Brücken nach Polen und die Entwicklung eines gemeinsamen Nahverkehrs in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec“, so Krüger. Die Fraktionen im Stadtrat ermunterte Krüger, möglicherweise bestehende Kritik über das Zustandekommen einzelner Projektideen in den zuständigen Gremien zu klären. „Wir sollten als Görlitz kein zerstrittenes Bild abgeben. Sicherlich haben die Stadträte berechtigte Fragen, die zu klären sind. Etwa, warum Bürgermeister Michael Wieler eine Tiefgarage unter dem Wilhelmsplatz als Zukunftsprojekt präsentiert, die noch im Dezember als nicht umsetzbar galt.“
 
Für die Idee einer Ausbildungs-Akademie für technische Film- und Medienberufe schlägt Motor Görlitz eine gemeinsame Lösung mit regionalen Theatern vor: „Wenn wir neben Beleuchtern und Tontechnikern für Film und Medien auch junge Leute für die Bühnen ausbilden, bekommt die Ausbildungsstätte einen Mehrwert“, so Krüger.  Entsprechend gelte es jetzt, alle Einzelvorhaben realistisch zu untersetzen, Partner hinzuzuziehen und Finanziers zu suchen. „Wir stehen vor dem größten Wandel seit der industriellen Revolution. Es ist klug, dass Görlitz sich seinen Platz im Zukunftszug reserviert. Wer jammernd an der Bahnsteigkante steht, wird später nur die Schlussleuchten sehen.“   
 
 
 
 

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