Görlitzer sollen entscheiden, wie Sporthalle heißt

Der Bau der neuen Sporthalle an der Jägerkaserne kommt gut voran. Die Stadtbewegung Motor Görlitz freut sich, dass sich pünktlich zum neuen Schuljahr die Bedingungen für den Schul- und Vereinssport verbessern. Es ist mittlerweile die fünfte neugebaute Sporthalle in Görlitz seit der Wende. Das ist den Entscheidern im Rat und der Verwaltung sehr hoch anzurechnen.
 
Ein Wermutstropfen ist die Namensgebung. Im Jahr 2017 hatte der Stadtrat auf Vorschlag von CDU und Bürgern für Görlitz entschieden, die Halle nach Emil von Schenckendorff zu benennen. Schon in der damaligen Stadtratsitzung äußerten die Linke und die FDP Kritik. Dieser schließt sich Motor-Sprecher Mike Altmann an: „Wir sollten über den Namen nochmal in Ruhe nachdenken. Es ist kein sonderliches Zukunftszeichen, das wir damit aussenden. Müssen wir wirklich einem preußischen Offizier huldigen, der Ende des 19. Jahrhunderts den Drill bei Sport und Spiel einführte und das Buch 'Wehrkraft durch Erziehung' schrieb?“ Altmann möchte die Görlitzer entscheiden lassen. „Wir können in Görlitz Bürgerbeteiligung nicht nur als Losung vor uns hertragen. Sie muss praktisch angewendet und erlebbar werden.“
 
Folgender Fahrplan wird vorgeschlagen:
 
1.    Der Stadtrat macht den Beschluss zur Namensgebung „Emil von Schenckendorff“ rückgängig.
 
2.    Die Görlitzer können Namensvorschläge einreichen.
 
3.    Die meist genannten Vorschläge kommen auf eine Liste, über die die Görlitzer abstimmen.